Wird ihnen eine Straftat vorgeworfen, wünschen sich viele Menschen einen Staranwalt für ihre Strafverteidigung. Obgleich der Begriff Staranwalt juristisch nicht definiert und kaum jemandem ein Staranwalt namentlich bekannt ist, vermittelt der Staranwalt offenbar doch ein sicheres Gefühl.
Woran erkennen SIE einen Staranwalt?
In der juristischen Buchhandlung stolperte ich kürzlich über das Buch: „Staranwalt in 7 Tagen: Eine Karriereanleitung“. Das klingt interessant. Ob der Titel des Buches hält, was er verspricht? Normalerweise ist die juristische Fachausbildung doch ein etwas längerer Weg, der Erwerb und Nachweis überdurchschnittlicher Kompetenz und Leistung, beispielsweise durch die Zusatzqualifikation von Fachanwälten, ist ein Gradmesser für Qualität, sicher auch bei Staranwälten.
Ist der Staranwalt nur eine Art „Medienereignis“?
Wenn der Begriff des Staranwalts kein juristischer Begriff ist, woher stammt er? Er wurde vermutlich durch die Medien geprägt und wird auch überwiegend in den Medien verwendet, unter Umständen gar nicht mal, um den Rechtsanwalt selbst als „besonderen Anwalt“ kenntlich zu machen, sondern um ein bestimmtes Ereignis unter Stars und Sternchen hervorzuheben. Wie kommt es dazu, dass ein Staranwalt positiv hervorgehoben wird? Ein Anwalt, der bekannte Unternehmen und Persönlichkeiten medienwirksam vertritt, wird in der Regel jedenfalls kein schlechter Anwalt sein, oft verfügt er altersbedingt über einen großen Erfahrungsschatz, manchmal werden auch junge Anwälte durch Prozesse mit großer Medienaufmerksamkeit „über Nacht“ zum Staranwalt. Mich würde einmal interessieren:
Was verstehen SIE unter einem „Staranwalt“?
Und nach welchen Kriterien würden SIE Ihren Anwalt auswählen,
sollten Sie einmal einen besonders guten Rechtsanwalt brauchen?