Vor dem Landgericht Itzehoe ging ein Verfahren zu Ende, das selbst den Richter entsetzte. Angeklagt waren ein 48-jähriger Vater und sein 18-jähriger Sohn. Über Jahre hinweg sollen sie, gemeinsam mit einem weiteren 16-jährigen Sohn, drei Töchter der Familie sexuell missbraucht haben.
Die Übergriffe auf die drei Schwestern, die heute 17, 13 und acht Jahre alt sind, begannen, nachdem die Mutter nach einer Erkrankung als Sexualpartnerin ausfiel. Die ersten sexuellen Übergriffe soll es im Jahr 2005 auf die älteste Tochter gegeben haben, ab dem Jahr 2006 vollzog der Angeklagte Vater auch den Beischlaf mit der jüngeren Tochter und vollendete damit den Tatbestand des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern. So soll es bis zum Jahr 2011 weitergegangen sein, bevor die beiden Angeklagten verhaftet wurden.
Die beiden Angeklagten bestritten erst die Tat, räumten dann jedoch den Tatvorwurf zum größten Teil ein. Während der 18-jährige Sohn vollumfänglich gestand, wollte der Vater lediglich die Übergriffe auf die älteste Schwester und diese auch erst im Alter von 14 Jahren, eingestehen.
Das Landgericht verurteilte den Vater zu achteinhalb Jahren Haft und führte strafverschärfend an, dass sein Verhalten der Nährboden für die Taten seiner Söhne gewesen sei.
Der mitangeklagte Sohn erhielt eine zweijährige Bewährungsstrafe. Auch der geständige 16-jährige Sohn erhielt heute unter Ausschluss der Öffentlichkeit in einem eigenen Verfahren sein Urteil.
Während der 18-Jährige das Urteil akzeptiert, erwägt die Strafverteidigung des 48-Jährigen das Urteil mittels Revision anzugreifen.
( Quelle: Hamburger Abendblatt, 27.08.2012 )